Weiterbildung Systemisch-integrative Sexualtherapie (DGfS) 2022/2023

An wen richtet sich die Weiterbildung?

Die Weiterbildung richtet sich an psychologische und ärztliche PsychotherapeutInnen sowie an PaartherapeutInnen und SexualberaterInnen mit psychologischem bzw. psychotherapeutischem Ausbildungshintergrund.

Weiterbildungsstruktur

Die Weiterbildung erfolgt über einen Zeitraum von ca. 20 Monaten berufsbegleitend in dreitägigen Präsenzveranstaltungen in Heidelberg sowie mittels einer kleinen Serie kürzerer Online-Veranstaltungen zu bestimmten Themenschwerpunkten. Alle zusammen beinhalten insgesamt mindestens 160 Stunden Theorie- und Praxis, sowie mindestens 30 Stunden themenbezogene Selbsterfahrung. Hinzu kommen 60 Stunden Supervision.

Ergänzendes Literaturstudium der Teilnehmenden in Eigenregie wird vorausgesetzt.

Jedes Modul beinhaltet bezogen auf den jeweiligen Themenschwerpunkt 

  • Selbsterfahrung (mit Blick auf eigene Themen und/oder die Rolle als TherapeutIn) 
  • theoretischen (ggf. empirischen) Input
  • Praktische Demonstrationen und Beispiele (live und / oder Filmmaterial)
  • Praktische Rollenspiele und Übungen
  • Bei ausgewählten Themen: Diskussion mit eingeladenen ExpertInnen, KlientInnen oder „Alltags-ExpertInnen aus der Szene“ für das jeweilige Thema 
  • Reflexion und Verknüpfung mit bisherigen Lerninhalten

Präsenz- und Online-Supervisionsformate (als Gesamtgruppe, Teilgruppe oder individuell) werden zusätzlich angeboten (Umfang mindestens 60 Stunden), individuell mit den SupervisorInnen (DGfS) abgesprochen und abgerechnet.

Die Weiterbildung wird auch bei ungewisser Pandemie-Perspektive sicher und im Format flexibel stattfinden, d.h. ggf. online

Weiterbildungsinhalte

Konzeptioneller Rahmen: Die Weiterbildung basiert wesentlich auf Theorien und Konzepten der Systemtherapie und insbesondere der Systemischen Sexualtherapie. Auf dieser Grundlage integriert sie zeitgemäße Erkenntnisse aus der empirischen Forschung sowie bewährte Interventionen aus verschiedenen sexualtherapeutischen und anderen psycho- und körpertherapeutischen Ansätzen (u.a. Sensate Focus, Embodiment, Verhaltenstherapie, Traumatherapie, Hypnotherapie). 

Sexualität wird als biopsychosoziales Phänomen in Erleben und Verhalten angesehen und Sexualtherapie daher als Therapie, die sowohl körperliche (und medizinische) als auch psychisch-emotionale und Beziehungskomponenten berücksichtig. Die Kombination von paar- und einzeltherapeutischem Fokus sowie die Berücksichtigung historischer und aktueller gesellschaftlicher Kontexte und Entwicklungen sind für die Therapie bedeutsam.

Das klinische Spektrum sexueller Störungen wird umfassend thematisiert ebenso wie subklinisch relevante Themen der (paar-)sexualtherapeutischen Praxis. 

Inhaltliche Schwerpunkte:

Therapeutische Haltungen und Fertigkeiten

  • Sexualität im therapeutischen Gespräch (Sprache, Haltung, Grenzen)
  • Therapeutische Haltung und Beziehung
  • Diagnostische Methoden, Symptomexploration
  • Fallkonzeption und Hypothesenbildung, Indikationsstellung
  • Arbeit mit der Paardynamik
  • Einzel- und paartherapeutische Interventionen
  • Kombination von Einzel- und Paarsetting

Klinische und andere therapeutisch relevante Themenschwerpunkte

  • Geschichte der Sexualforschung und Sexualtherapie
  • Sexualmedizinische Wissensbasis und Behandlungsüberblick: Anatomie, physiologische Grundlagen, Endokrinologie, Pharmakologie, Safer Sex
  • Psychosexuelle Entwicklung und Sexualität in bestimmten Lebensphasen und -situationen (z.B. Schwangerschaft, Geburt, Meno- und Andropause, Alter)
  • Sexualität bei (chronischen) körperlichen Erkrankungen
  • Sexualität und Trauma 
  • Sexuelle Funktionen und ihre Störung / Konflikte 
  • Sexuelle Lust und Lustkonflikte 
  • Paraphilie / paraphile Störung 
  • Dranghafte Sexualität / sexuelle Sucht 
  • Pornografie und digitaler Sex
  • Basiswissen: Sexualstrafrecht und Arbeit mit SexualstraftäterInnen
  • LGTBQIA – Sensibilisierung für und Arbeit mit sexueller Vielfalt
  • Affären und konsensuelle Nichtmonogamie
  • Sexuelle Fantasien
  • BDSM

Aufnahmevoraussetzungen

  • Abgeschlossene psychotherapeutische Ausbildung oder ein Äquivalent
  • Möglichkeit, während der Dauer der Weiterbildung sexualtherapeutisch oder bezüglich sexueller Fragen beratend tätig zu sein.

Bewerbungen

Es werden folgende Bewerbungsunterlagen benötigt:

  • Ausgefüllter Bewerbungsbogen Sexualtherapie mit Foto (als PDF herunterladen)
  • Tabellarischer Lebenslauf
  • Nachweise über systemtherapeutische oder andere psychotherapeutische Weiterbildung

Rücktritt von der Weiterbildung

Ein Rücktritt ist bis spätestens 6 Wochen vor Beginn der jährlichen Weiterbildung gegen eine Organisationsgebühr von Euro 80,– möglich. Bei späterem Rücktritt wird die gesamte Teilnahmegebühr für das Kursjahr fällig.

Abschluss und Zertifizierung

Bei regelmäßiger Teilnahme an allen Weiterbildungsmodulen inklusive Selbsterfahrungsanteilen (Fehlzeiten max. 10 Prozent) erhalten Teilnehmende eine Teilnahmebescheinigung des Helm Stierlin Instituts Heidelberg. 

Ein Zertifikat „Sexualtherapie“ der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung (DGfS) kann erlangt werden, wenn darüber hinaus die folgenden Leistungen erbracht werden:

  • 10 supervidierte und dokumentierte Erstgespräche 
  • 40 dokumentierte sexualtherapeutische Sitzungen (mindestens 2 Fälle), die in einem Verhältnis 4:1 supervidiert wurden.
  • Themenbezogene Selbsterfahrung 

Termine

Kursleiterin: Angelika Eck (durchgängig)

Gäste: Peer Briken, Melanie Büttner, Annika Floeter, Mari Günther, Karina Kehlet Lins, Ulrich Clement (Supervision), Eliane Sarasin, Sophie Schweizer-Schubert, Michael Sztenc.
Die Supervision erfolgt durch von der DGfS-anerkannte SupervisorInnen und wird separat/eigenständig organisiert und bezahlt.

Die Weiterbildung findet im Wechsel von Präsenz- und Onlineveranstaltungen statt und im Fall von virusbedingten Einschränkungen in der Zukunft flexibel online.

Block 1 (Donnerstag bis Samstag) 10.–12.02.2022 1. Tag 10:00 h
Block 2 (Donnerstag bis Samstag) 28.–30.04.2022 1. Tag 10:00 h
Block 3 (Montag bis Mittwoch) 11.–13.07.2022 1. Tag 10:00 h
Block 4 (Donnerstag bis Samstag) 24.–26.11.2022 1. Tag 10:00 h
Block 5 (Montag bis Mittwoch) 16.–18.01.2023 1. Tag 10:00 h
Block 6 (Montag bis Mittwoch) ONLINE 03.–05.04.2023 1. Tag 10:00 h
Block 7 (Donnerstag bis Samstag) ONLINE 15.–17.06.2023 1. Tag 10:00 h
Block 8 (Donnerstag bis Samstag) 14.–16.09.2023 1. Tag 10:00 h
Block 9/1 (Donnerstag) ONLINE 31.03.2022 14:00 - 17:30 h
Block 9/2 (Freitag) ONLINE 30.09.2022 14:00 - 18:00 h
Block 9/3 (Dienstag bis Mittwoch) 04.-05.05.2023 1. Tag 10:00 h
Block 9/4 (Freitag) ONLINE 12.05.2023 13:30 - 17:00 h

Veranstaltungsort:
Helm-Stierlin-Institut

Teilnahmegebühr:
Euro 544,– pro Block + einmalige Organisationsgebühr Euro 80,- + Euro 120,- Zertifizierungsgebühr an die DGfS (diese Gebühr muss von allen Teilnehmenden entrichtet werden unabhängig von einer Zertifizierungsabsicht)