Fachkunde Systemische Gruppentherapie

Die Weiterbildung eröffnet die Möglichkeit, die Fachkunde „Gruppenpsychotherapie im Schwerpunkt Systemische Therapie“ zu erlangen. Dieser Fachkundenachweis ist Voraussetzung für die Abrechnung von systemischen Gruppentherapien mit den Krankenversicherungen.

Weiterbildungsstruktur

Formale Kriterien hierfür sind

  • mindestens 24 Doppelstunden eingehende Kenntnisse in der Theorie der Gruppen-Psychotherapie und Gruppen-Dynamik 
  • mindestens 40 Doppelstunden Selbsterfahrung in der Gruppe        
  • mindestens 60 Doppelstunden kontinuierlicher Gruppenbehandlung – auch in mehreren Gruppen unter Supervision. Die Supervision muss bei einer/einem anerkannten systemischen Gruppen-SupervisorIn erfolgen. 

Die konkreten Bestimmungen zum Erwerb der Fachkunde finden sich in den Psychotherapie-Vereinbarungen. Die einzelnen Bausteine der Weiterbildung sind beim zuständigen Arztregister einzureichen, welches die Fachkunde erteilt.

Bereits approbierte PsychotherapeutInnen haben evtl. einen Teil der Anforderungen bereits erbracht, etwa die Gruppen-Selbsterfahrung. Für die Gruppen-Selbsterfahrung können auch andere systemische Selbsterfahrungsgruppen bei entsprechend qualifizierten systemischen TherapeutInnen angerechnet werden. 

TeilnehmerInnen der systemischen Approbationsausbildung am hsi benötigen nur noch die Teilnahme am 2. und 3. Weiterbildungsblock, da sie den ersten Theorieteil schon im Rahmen ihrer Ausbildung absolviert haben.  

An wen richtet sich die Weiterbildung?

Die Weiterbildung richtet sich an Menschen, die in Therapie und Beratung in den unterschiedlichsten Kontexten mit Gruppen tätig sind. Insbesondere an·

  • TeilnehmerInnen von systemischen Approbationsausbildungen
  • approbierte PsychotherapeutInnen mit Zusatztitel „Systemische Therapie“ einer LPK
  • Psychotherapeutisch tätige ÄrztInnen mit systemischer Qualifikation

Weiterbildungsstruktur und Anerkennung

Zu erbringen sind:

  • mindestens 48 UE Theorie der Gruppen-Psychotherapie und Gruppen-Dynamik
  • mindestens 80 UE Selbsterfahrung in der Gruppe
  • mindestens 120 UE durchgeführte Gruppentherapie – auch verteilt über mehrere Gruppen möglich, unter Supervision

Der benötigte Theorieanteil von 48 UE wird durch das Curriculum des hsi vollständig abgedeckt – von der Gruppensupervision werden 16 UE erlangt.

Zusätzlich müssen InteressentInnen weitere 24 UE an Gruppensupervision sowie 80 UE Selbsterfahrung erwerben. Die 120 UE in Gruppenbehandlung sind in eigenen Arbeitskontexten zu absolvieren.

Alexander Herr und Regina Reeb-Faller bieten 2024 1x im Quartal einen Supervisionstag an

Mittwoch – 10.April 24 in Präsenz
Mittwoch - 26. Juni 24 online
Dienstag – 24. September 24 online
Mittwoch – 11. Dezember 24 in Präsenz

Start jeweils 9h – insgesamt 8 Einheiten – bis 16.30h

Anmeldung über Dr Regina Reeb-Faller – praxis@dr-reeb-faller.de

 

Für die Anerkennung sind die einzelnen Bausteine der Weiterbildung beim zuständigen Arztregister einzureichen, welches die Fachkunde erteilt.

Weiterbildungskontext

Therapeutische Grundlage der drei Blöcke ist das systemisch-hypnosystemische Denken und Handeln. Ziel dieses Curriculums ist es, Theorie und Praxis zusammenkommen zu lassen, um eine hypnosystemische Haltung zu entwickeln und diese mit Wissen, Ideen, Neugier, Offenheit und Freude in der Arbeit umsetzen zu können. Der Wunsch ist es, in den Blöcken Inhalt und Form bezüglich der Vermittlung und der Möglichkeit eigene Erfahrung machen zu können, zusammen kommen zu lassen, sodass wir dies mittels eines „Metablicks“ wahrnehmen, prüfen und uns daran immer wieder ausrichten können.

Weiterbildungsinhalte

  • 1. Block:
    entspricht dem Seminar "Systemische Gruppenpsychotherapie" (einzeln buchbar) bzw. ist Bestandteil der (hsi) Approbationsausbildung: 
    Im ersten Block geht es darum, ein vertieftes Verständnis systemischer und hypnosystemischer Grundannahmen und deren Übersetzung in die Gruppe zu erlangen. Hierzu gehört die Auffrischung und die Klärung von Beschreibungen wie:

- Wirklichkeitskonstruktion - Kybernetik 1. und 2. Ordnung 
- Autopoiese/Selbstorganisation/Synergetik
- Hypothesenbildung
- zirkuläre Wechselwirkung
- Fokussierung von Aufmerksamkeit und Auswirkung auf das Erleben  
- Transparenz  
- Neutralität  
- Ressourcenaktivierung
- Lösungsorientierung 

Als nächsten Schritt wenden wir uns einer „größeren“ Rahmung von Gruppen zu:
Zentrale Fragen sind hier: Was sind allgemeine und spezifische Ziele und Wirkfaktoren in Gruppen? Wofür systemische Gruppentherapie? Was wollen wir bewirken? Wo liegt der Unterschied zu anderen Gruppenkonzepten?

Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist die Auseinandersetzung mit dem systemischen Verständnis von Symptom – Krankheit und psychiatrisch-psychotherapeutischer Diagnostik.

Weiteres Thema ist ein kompakter Überblick über unterschiedliche Formen systemischer Gruppentherapie in verschiedenen Kontexten.

 

  • 2. Block:           
    Inhalt des 2. Blocks wird, neben der kurzen Auffrischung aus Block 1, die eigene Verortung in den unterschiedlichen Konzeptionen von Gruppentherapie (Anliegen orientiert versus psychodynamisch/analytisch) sein. Des Weiteren wird es um typische Interaktionsmuster in der Gruppe (Gruppendynamik) und deren Umgang damit gehen. Hierbei ist der Blick auf den Gesamtprozess innerhalb der Gruppe, die Anliegen orientierte Arbeit mit einem Gruppenmitglied und das Utilisieren der Gruppenmitglieder als sog. „Resonanz- und Erfahrungskörper“ relevant für den laufenden Prozess innerhalb eines komplexes System wie der Gruppe. 

Zentrale Fragen sind hier: Wie kann ich die Gruppe gestalten/moderieren, so dass diese komplexen Interaktionen zieldienlich genutzt werden können? Daraus abgleitet: Welche Aufgaben muss eine Gruppenleitung im Rahmen dieses Verständnisses übernehmen, sodass eine Führung und Begleitung der Gruppenmitglieder in der Gruppe gelingt?

 

  • 3. Block:
    Anhand der Aufteilung von Gruppenbeginn, Arbeit in der Gruppe und Beenden der Gruppe gehen wir in die eigene Erfahrung. Zentrale Fragen sind hier:

Gruppenbeginn: Wie kann ich eine Gruppe gut rahmen und zieldienlich beginnen? Welche Anregungen sind hier günstig – welche ungünstig (priming – pacing – seeding)?

Gruppenmitte: wie kann die Arbeit mit Anliegen gelingen? Welche Interventionen gibt es und welche biete ich wofür an? Wie kann eine optimale Vernetzung der Anliegen gelingen und somit das Potenzial der Gruppe genutzt werden? Wie gelingt eine gute Balance von einzelner Anliegen orientierter Arbeit in der Gruppe unter Nutzung der Synergieeffekte? 

Gruppenabschluss: Welche Vorgehensweisen können das Beenden und den Ausstieg aus einer Gruppe unterstützen? Wie kann eine Vernetzung der Gruppenarbeit in den Heimatkontext gelingen?

Der Schwerpunkt im 3. Block liegt auf der Selbsterfahrung, so dass die Interventionsformen und Vorgehensweisen gemeinsam in der Gruppe geübt werden.

Kurstermine

Block 1 (Montag bis Dienstag) 09.–10.12.2024 1. Tag 10:00 h oder
Block 1 (Montag bis Dienstag) 01.–02.12.2025 1. Tag 09:00 h

Veranstaltungsort:       
Helm Stierlin Institut

 

Termine für Block 2 und 3 in 2024 sind bereits ausgebucht.

Termine für Block 2 und 3 in 2025 – nur noch wenige Plätze verfügbar. Bei Interesse bitte per Mail an info@hsi-heidelberg.com schreiben.

Teilnahmegebühr in 2025:       
Block 1:            Euro 300,-€      
Block 2 + 3:      Euro 450,- pro Block + einmalige Organisationsgebühr Euro 80,-

Gruppengröße:             
ca. 24 Personen

Hier geht's zur Buchung: Block 1(2024), Block 1(2025)